Montag, 21. August 2017

(Hervorhebungen von mir)

Da bläkte mich auf der Fahrt schon an der Tanke die Süddeutsche Zeitung an, was der angeblich Schlimmes gesagt hätte... #googlememo habt ihr sicher mitgekriegt...

Aus einem Aktuelleren Kommentar: "Während Journalisten endlich begannen, das Memo tatsächlich zu lesen...
Viele Journalisten scheinen Meinungsrtikel zu schreiben, ohne auch nur im Geringsten zu recherchieren. Die Journalisten erstaunt, dass das durchschnittliche Vertrauen der Bevölkerung in die Medien so niedrig ist. Mich erstaunt nach solchen Vorfällen eher, wie hoch es noch ist." 

Das meinte ich letztens mit öffentlichem Aufreger ohne meinen Senf, so langsam kriegt doch alle Welt mit, daß das nicht mehr irgendwelcher Kleinkram ist.



------- Weitergeleitete Nachricht -------
Von: "Arne Hoffmann" <noreply@blogger.com>
(...)
4. Die Post. Einer meiner Leser verweist auf einen anderen Leserkommentar bei Don Alphonso, der ihm sehr gefallen hat. Er ist einer von inzwischen 564 Kommentaren zu "Don Alphonsos" Artikel über James Damore und Google:

Ich muss gestehen, ich (klassisch linksliberal; mein Definition von Linkssein ist demnach eine andere als die der postmodernen Linken) war entsetzt über die Berichterstattung. Wirklich entsetzt.

Damore hat nichts anderes gesagt, als daß es a) andere Gründe für die Unterrepräsentation bestimmter Gruppen in bestimmten Feldern gibt als pure Diskriminierung, und b) ob es daher nicht sinnvoll wäre, Unternehmenspolitiken eben nicht ausschliesslich auf der Basis dieser einen Hypothese auszurichten.

Dabei hat Damore gleich zwei heilige Kühe der postmodernen Linken geschändet.

i) Unterschiede bei bestimmten Outcome-Parametern (Macht, Wohlstand) entstehen _immer_ durch Unterdrückung. Das ist das Spiel der PC-Linken. Identifiziere in irgendeinem gesellschaftlichen Bereich die Verlierer, und erkläre die Sieger zu Unterdrückern. Die postmodernen Peudolinken werden _niemals_ zugeben können, daß es andere Gründe für ungleiche Verteilungen geben kann. Es ist deren Druckmittel. Ist es weg, ist deren ganze Narrative, die ganze moralische Überlegenheit ist dahin. Daher weigern sich beispielsweise viele Gender-Soziolog*innen beharrlich "biologistischen" Weltsichten auch nur den kleinsten Raum zuzugestehen.

ii) In der postmodernen Linken darf es keinerlei Beschränkung im hedonistisch-narzisstischen Ausleben der eigenen Individualität geben. Wenn Menschen ohne Arme keinen Handballverein finden können, ist das eben Unterdrückung. Wer anmerkt, daß es armlosen Menschen schwerfallen wird, Handball zu spielen, ist ein Ableist. Also muss man eben irgendwie Handball ohne Hände spielen dürfen.

Für diese Schändungen heiliger Werte (-> Haidt) wird Damore behandelt wie ein babymordender Frauenschänder mit SS-Gesichtstätowierung. Man konnte live mitanschauen, wie die gesammelte (deutsche) Medienlandschaft mit Absicht gelogen, misrepräsentiert und verzerrt hat.

Obwohl wir alle nur einen Mausklick von der Wahrheit entfernt waren (nämlich dem Originaldokument). Wir konnten alle sehen, wie falsch sie berichteten, und es war ihnen völlig egal.
Wenn das nicht für viele die rote Pille sein muss, dann weiss ich auch nicht. Die regressive Linke ist in ihrer Wahnhaftigkeit mindestens so autoritär, gefährlich und gesellschaftszersetzend wie die Rechte.

Das ist eine schlimme Erkenntnis, aber diese Erkenntnis muss in der Mitte der Gesellschaft ankommen, damit sich etwas ändert. Ansonsten sehe ich schwarz. Wir haben bei Agent*in erlebt, daß diese Leute absolut keine Hemmungen haben, nett verpackte Proskriptionslisten zu erstellen. Wer da zwischenfunkt, ist ein Feind. Man kann genau jetzt sehen, wie das Aufdecken bestimmter Sachverhalte bei der Heinrich-Böll-Stiftung durch den Don innerhalb weniger Stunden dazu geführt hat, wie bestimmte Wikipedia-Autoren sein Wiki-Lemma mit soviel Scheisse zugekleistert haben, wie sie nur finden konnten.

Diese Leute haben Macht, sie sitzen in den Gremien, in den Medien, sie kontrollen in Berlin die öffentliche Werbung, sogar im verfickten Google (die kontrollieren unsere Daten, verdammt, und glauben an micro-aggressions und den stereotype threat, das muss man sich echt erst mal vergegenwärtigen), vor allem sitzen sie in den Universitäten, bilden unsere Journalist*innen und Soziolog*innen aus – kein Wunder, wie übel zugerichtet diese Leute sind, wenn sie frisch von der Uni kommen. Sie kennen keine Skrupel. Sie haben bisher damit punkten können, vornehmlich gute Ziele verfolgt zu haben, aber letztlich ist es ihnen egal, welche Ziele sie verfolgen, solange sie die Deutungshoheit erlangen und erhalten.

Ich habe lange so getan, als wären das alles nur Einzelfälle. Ich war ein linksliberaler Relativierer vor dem Herrn, der das alles als Panikmache durch Breitbart, rechte Shitlords und Konsorten abgetan hat. Aber es ist real, und es hat System.

Es ist wirklich Zeit, etwas zu unternehmen.
Der Widerstand der liberalen Linken gegen die autoritäre Linke wächst - wobei die liberale Linke von der autoritären Linken als "rechts" denunziert wird.